Trockenbau I

Am Freitag, den 19.07.2019, wurde – für uns unbemerkt – das erste Material für den Trockenbau I geliefert. Diese Phase umfasste die Erstellung der Dämmung im Dachgeschoss, das Anbringen der Dampfbremse und die Lattung für die Trockenbau-Elemente.

Samstag, den 20.07.2019, wollten wir nur mal kurz nach der Baustellen sehen und fanden Handwerker vor. Die Jungs von der Firma VM-Bau waren auch sehr freundlich. Der Polier erklärte uns alle Tätigkeiten und hat uns auch gleich angeboten die Spachtelarbeiten zu übernehmen. Mal schauen wie teuer das wird.

Auf jeden Fall waren hier 6 Handwerker gleichzeitig unterwegs und haben mit Hochdruck gearbeitet.

Zuerst wurde die 280mm starke Zwischensparrendämmung angebracht. Bei uns wurde ein Produkt der Firma Knauf verwendet (KNAUF Insulation Unifit Dämmwolle UNIFIT TI 135 U).

Die Zwischensparrendämmung kann durchaus als populärste aller Dämmvarianten am Dach bezeichnet werden. Das Verfahren wird bei Steildächern eingesetzt und erfreut sich dank der einfachen Anwendbarkeit, der vergleichsweise geringen Kosten und der guten Dämmwirkung großer Beliebtheit.

In Abhängigkeit von dem zu erreichenden Dämmwert und der Dicke der Dachdämmung, kommen verschiedene Dämmstoffe infrage. In der Regel wird im Rahmen der Dämmung lediglich ein flexibler Klemmfilz zwischen den Dachsparren angebracht. Neben anorganischen Dämmstoffen, wie Steinwolle, erfüllen auch ökologische Dämmmatten aus Hanf oder Schafswolle ihren Zweck. Synthetische Alternativen wie Hartschaumplatten aus Kunststoff werden aufgrund der fehlenden Flexibilität nicht verwendet.

Quelle dachdecker.com

Anschließend wurde auch Folie, die sog. Dampfbremse, verlegt. Diese wird flächig über die gesamte Dachfläche verlegt. Die Stoßstellen werden mit Dichtband verklebt. Die Maueranschlüsse werden mit speziellem Dichtband luftdicht ausgeführt.

Sowohl Dampfbremsen als auch Dampfsperren sind Folienwerkstoffe, die Baustoffe – meist Dämmmaterialien – vor Durchfeuchtung schützen. Sie werden vor allem im Dachbereich eingesetzt. Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen Dampfbremse und -sperre?

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert ausdrücklich, dass Neubauten eine luftdichte Gebäudehülle haben müssen. Diese Vorschrift zielt einerseits auf die Verhinderung von Wärmeverlusten durch ein unkontrolliertes Entweichen der Raumluft über Löcher und Ritzen in der Gebäudehülle. Andererseits soll aber auch verhindert werden, dass Wasserdampf durch die Baustoffschichten „wandert“ und dort zu Schimmelpilz-Befall führt.

Durch die Ausbildung luftdichter Schichten erreicht man beide Ziele, denn schließlich erfolgen sowohl der Wärmetransport als auch die Wasserdampfausbreitung über die Luft. Während Dachbaustoffe nach außen hin durch die Dacheindeckung sowie eventuelle Zusatzmaßnahmen wie Unterspannungen und Unterdeckungen vor Feuchtigkeit geschützt sind, wird die Luftdichtheit der Gebäudehülle in Richtung Innenraum durch Dampfbremsen oder eben durch Dampfsperren hergestellt.

Eine Dampfbremse ist, im Gegensatz zur Dampfsperre, nicht wasserdampfundurchlässig. Vielmehr besitzt sie nur eine dampfbremsende Wirkung. Sie reduziert also nur die Menge des eindringenden Wasserdampfes auf ein für die Konstruktion ungefährliches Maß. Zudem sind Dampfbremsen in beide Richtungen leicht wasserdampfdurchlässig, sodass der Wasserdampf aus der Dämmung in beide Richtungen abgegeben werden kann. Da hier eine absolute Dichtigkeit gar nicht das Ziel ist, haben auch kleinere Ungenauigkeiten beim Einbau nicht die gravierenden Folgen wie bei einer Dampfsperre. Der Einsatz von Dampfbremsen ist im gesamten häuslichen Bereich inklusive dem Badezimmer möglich.

Es gibt einige Fälle, in denen Dampfbremsen auf jeden Fall der Vorzug vor Dampfsperren zu gewähren sind. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn bei einer Dachkonstruktion eine wasserdampfundurchlässige Unterspannbahn verbaut wurde. Würde in einem solchen Fall eine Dampfsperre eingebaut, so wäre Feuchtigkeit in der Dämmschicht eingesperrt, was unweigerlich zu Schäden führe würde.

Quelle: sanier.de

Da wir ein regendichtes Unterdach besitzen, musste bei uns auch zwingend eine Dampfbremse (Knauf Insulation LDS 100 Dampfbremsbahn) installiert werden, keine Dampfsperre! Als letztes wurde eine doppelte Lattung aufgebracht. Das heißt zuerst wurden dicke Balken auf die Dachsparren in Längsrichtung aufgebracht. Danach wurden Querlattungen angebracht. Auf diesen werden später die Trockenbauelemente montiert.

Am 22.07.2019 waren die Jungs auch schon wieder fertig. Naja, mit 5-6 Leuten geht das auch rasend schnell. Für uns Laien wurden die Arbeiten wirklich gut ausgeführt. Die Abdichtungen zum Mauerwerk hin sehen sehr gut aus. Jede kleinste Tuckerstelle, wo die Dampfbremse an die Dachbalken getuckert wurde, ist mit einem extra Stück Dichtband überklebt worden. Alle Folienstöße sehen gut verklebt aus. Hier sind wir auch mal auf das Ergebnis des Baugutachters gespannt.

Leider warten wir immernoch auf einen Termin für die Klinkerarbeiten :(