Klinker Klinker Klinker ~ Die Klinkerarbeiten beginnen
Am 19.08.2019 war es endlich soweit: nach 2,5 Monaten Verzug begannen endlich die Klinkerarbeiten. Hierfür kam die Firma Voß Klinkerbau GmbH & Co. KG aus Karlsburg nahe dem schönen Usedom mit 5 Leuten zu uns. Die Klinkerarbeiten sollten nicht weniger als volle 3 Wochen dauern.
Am ersten Tag wurde einiges an Material geliefert. Bei unserem Haus+Garage galt es eine Fläche von 270m² zu klinkern. Es wurden 50% der Klinker geliefert, die passende Dämmung, Zement und Fugenmörtel. Keine Angst, am nächsten Tag wurde der Rest der Klinker geliefert.
Als Stein haben wir uns für einen Stein der Firma Olfry entschieden, den Olfry Antik 1807. Dieser hat uns wirklich super gefallen. Leider waren wir auf Grund des Bebauungsplanes sehr eingeschränkt bei der Farbwahl, es durfte leider nur rot bis braun als Hauptfarbe verbaut werden. Für unsere Klinker haben wir uns für eine Beige-Weiße Fuge entschieden. Diese wird aber später von einer anderen Firma erstellt.
Und so begannen die Klinkerer mit ihrer Arbeit. In den ersten beiden Wochen war es auch noch brütend heiß, so dass sie immer auf der Seite des Hauses arbeiteten, auf der gerade keine Sonne war. Unsere Außenwände sind sogenannte zweischalige Außenwände.
Das Konstruktionsprinzip ist für alle Ausführungen gleich. Die Vormauerschale aus frostbeständigen Mauersteinen wie KS-Verblendern oder Klinker dient dem Schlagregenschutz und kann durchaus feucht werden. Feuchtigkeit (in der Mauer wie auch freies Wasser) trocknet aufgrund der Hinterlüftung zwischen den Schalen ab, eindringendes Wasser wird am Fußpunkt entwässert. Die Abdichtung des Fußpunktes innerhalb der Konstruktion und Stoßfugen in der Vormauerschale sind daher wichtige Qualitätskriterien bei der Ausführung.
Der vorgeschriebene Abstand zwischen den beiden Schalen liegt zwischen 60 und 150 mm. Die nicht tragende Vormauerschale – in der Regel 11,5 cm dick – wird mit dem Hintermauerwerk über Drahtanker verbunden. Eine Kunststoffscheibe auf den Ankern gewährleistet das Abtropfen kriechender Feuchtigkeit. Die Vormauerschale muss vollflächig horizontal gelagert, außerdem in Höhenabständen von max. 12,00 m mittels Stahlwinkeln (nicht rostend) abgefangen werden. Weitere Vorschriften für die Abfangung finden sich ebenfalls in der DIN 1053 Mauerwerk.
In der Außenschale sind außerdem senkrechte Dehnungsfugen einzubringen, die entweder offen (bei Abdichtung der inneren Schale durch Folien und geringer Fugenbreite) ausgeführt oder mit Dichtstoff, Fugenbändern bzw. Dichtprofilen geschlossen werden.
Der Wärmeschutz wird weitgehend im Hintermauerwerk erbracht. Dementsprechend eignen sich hier alle leichten Mauersteine, die zusätzlich mit Leicht- oder Dünnbettmörtel verarbeitet werden können. Für den Wärmeschutznachweis darf außerdem nach DIN 4108 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden auch die Luftschicht und die Vormauerschale berücksichtigt werden. Prinzipiell werden alle Steinarten in der Hintermauerschale eingesetzt – eben leichte (Wärmeschutz) oder schwere (erhöhte Lasten). Steinarten und Vermauerung müssen zur Vermeidung von Verformungsrissen aufeinander abgestimmt werden.Die Wärmedämmung zwischen den Mauerschalen wird entweder hinterlüftet (freier Querschnitt 40 mm) oder ohne Luftschicht (Kerndämmung) eingebaut. Die Hinterlüftung hat bauphysikalische Vorteile für den gesamten Wandaufbau und schützt die Dämmstoffe (Faserplatten) vor Feuchtigkeit. Feuchtigkeitsschutz ist auch erstes Kriterium bei der Kerndämmung (hydrophobierte Faserplatten, Schüttungen, Hartschaum). An die Ausführung der Vormauerschale werden daher erhöhte Anforderungen (DIN 1053 Mauerwerk) gestellt.
Quelle: www.baunetzwissen.de
Als erstes hieß es für die Klinkerer schleppen, schleppen und nochmal schleppen. Mehrere Tonnen Klinker mussten auf dem Gerüst verteilt werden. Um mal eine Hausnummer zu nennen:
- Normalformat (NF) – 48 Stück/m²
- 416 pro Palette bei uns
- macht 8,67 m² pro Palette
- 35 Paletten wurden bei uns geliefert, 34 wären notwendig – ein wenig Ersatz muss ja sein und Verschnitt gibt es ja immer.
- macht 14.144 Klinkersteine
- ca. 3,3 kg wiegt ein Klinkerstein = 1.373 kg pro Palette
- also mussten 46,7 t geschleppt werden.
Danach wurden die lila Dämmelemente um alle Hausöffnungen montiert. Diese dienen als Abschluss der Hintermauerdämmung zu den Fenstern und Türen.
Als nächstes wurde die Dämmung an der Hauswand befestigt. Hierzu hatten die Maurer ja tausende Drahtanker in die Wand eingelassen. Mit diesen Ankern wurde nun die Dämmung durchstoßen und anschließend mit einer Klemm- und Abtropfscheibe gesichert. Danach wurde der Anker mit dem Klinker in den Zement gesetzt. Das Setzen der Dämmung erfolgte hierbei Stück für Stück. Es wurde immer nur so viel befestigt, wie heute auch verklinkert wurde. Die Dämmung ist sehr anfällig gegen Regen, und sollte immer geschützt werden.
Wir wollten es nicht glauben, aber es hat wirklich 3 volle Wochen gedauert. Es lag nicht daran, dass die Klinkerer nicht fleißig waren, ganz im Gegenteil: sie haben öfters schon um 7 Uhr in der Früh begonnen und bis nach 18 Uhr gearbeitet. Es war einfach sehr sehr viel zu tun. Im Nachfolgenden einige Impressionen des Baufortschritts.
An ihrem letzten Tag waren sie bis 20 Uhr an einem Freitag auf der Baustelle. Die Arbeiten wurden wirklich sehr gut ausgeführt und wir sind mehr als zufrieden. Wir werden sie noch 1x zu Besuch haben, wenn die Rollschicht (Fensterbänke) gesetzt wird. Das wird aber erst in 2-3 Wochen sein, wenn die Fenster eingesetzt wurden. Wir sind schon total gespannt darauf, wie die Fassade ohne Gerüst und mit Fenstern und Fugen aussieht. Aber das dauert leider noch einige Wochen.