Putzarbeiten ~ Der Putz ist an den Wänden

Nachdem alle Unterputzarbeiten von Klempner und Elektriker fertig gestellt wurden, kamen am 08.10.2019 die Putzer. Einige Tage vorher war schon ein Silo mit dem fertigen Putz geliefert worden. Wie normalerweise üblich, haben wir uns für einen Gipsputz entschieden. Wie man auf dem Ladeschein erkennen konnte, wurden knapp 15t Putz geliefert.

Gipsputz ist anders als beispielsweise Kalkputz oder Kalkzementputz nicht für Außenwände einsetzbar. Im Innenraum kann man Gipsputz auch in der Küche und im Bad an Wände und Decken anbringen. Einige Wasserspritzer und eine vorübergehend erhöhte Luftfeuchtigkeit machen diesem Putz nichts aus. Gipsputz ist jedoch für dauerfeuchte Räume wie Schwimmhallen ungeeignet. Möchte man dünne Schichten Gipsputz auftragen, nutzt man sogenannten Dünnlagenputzgips.

Gipsputz besteht aus Gips und Gesteinskörnung und kann weitere Zusatzstoffe enthalten. Er gehört zu den mineralischen Putzen, die man von Kunstharzputzen abgrenzt. Als mineralisches Material bietet Gipsputz keine Grundlage für Schimmelpilz-Wachstum.

Man kann mit Gipsputz eine vergleichsweise dicke einlagige Putzschicht mit bis zu 25 Millimetern oder vereinzelt auf kleineren Flächen sogar bis 35 Millimetern Dicke bilden. Noch dickere Schichten aus Gipsputz sind möglich, wenn man zweilagig arbeitet, heißt es im „IGB Handbuch Gipsputze“.

Wie Kalkputz und Kalkzementputz trägt auch Gipsputz zu einem guten Raumklima bei. Das liegt am relativ großen Porenanteil des Putzes. Gipsputz nimmt überschüssige Luftfeuchtigkeit in den Poren auf, speichert sie und gibt sie bei niedriger Luftfeuchtigkeit wieder ab. Ein weiterer Vorteil: Gipsputz trocknet und härtet relativ schnell aus, sodass Putzarbeiten schneller abgeschlossen werden.

Quelle: maler-vergleich.com

Wie bei vielen Handwerkern wurde nicht sofort angefangen zu arbeiten. Es wurde sich häuslich eingerichtet und ein Camp gebaut ;)

Als erstes wurden im ganzen Haus an allen Ecken sogenannte Eckschutzschienen befestigt und die Betonteile wurden mit Filz beklebt. Die Fenster wurden alle ganz sauber abgeklebt, damit sie nicht schmutzig werden. Danach wurde angefangen zu verputzen. In den ersten Tagen waren die Putzer noch zu weit, aber wegen Krankheit musste dann ein Kollege allein die ganze Arbeit machen. Er hat dann auch für das ganze Haus leider bis zum 16.10.2019 gebraucht um alles fertig zu putzen. Zum Glück hatte der Putzer eine Pumpe, die den Putz aus dem Silo gepumpt und an die Wand gesprüht hat.

Verputzen mit Gipsputz stellt dieselben Anforderungen an den Putzuntergrund wie beispielsweise Kalkputz. Der Untergrund muss sauber, eben, fest und trocken sein. Je rauer der Untergrund ist, desto besser ist das für die Haftung des Putzes. Die Saugfähigkeit des Untergrunds kann dagegen sowohl zu groß als zu klein sein. Tendenziell sorgt hohe Saugfähigkeit ebenfalls dafür, dass der Gipsputz gut auf dem Untergrund haftet. Ist sie aber zu hoch, entzieht der Untergrund dem Gipsputz zu viel Wasser, sodass die Haftung des Putzes leidet. Bei einem sehr saugfähigen Untergrund kann deswegen eine Grundierung nötig werden, ehe man den Gipsputz aufträgt.

Gipsputz kann man manuell oder mit der Maschine auf den Untergrund aufbringen. Ein beispielhaftes maschinelles Verputzen kann wie folgt aussehen: Wasser und Putzmörtel werden in der Maschine gemischt und dann auf die zu verputzende Fläche aufgetragen. Dann wird er gleichmäßig auf der Fläche verteilt, gefilzt und geglättet. Das Filzen und Glätten entfällt beispielsweise, wenn der Gipsputz als Untergrund für Fliesen dient.

Quelle: maler-vergleich.com

Folgende Schritte sind beim Verputzen jedesmal gleich:

  1. Eckschutzschienen befestigen
  2. Gipsputz in Laibung auftragen
  3. Gipsputz in Laibung glatt abziehen
  4. Gipsputz auf die Wand auftragen
  5. Gipsputz glatt abziehen
  6. Gipsputz vor dem Filzen anfeuchten
  7. Gipsputz abfilzen

Beim Filzbrett handelt es sich grundsätzlich um ein Reibebrett aus Holz oder Kunststoff, das über eine Auflage aus Filz verfügt. Es ist somit vergleichbar mit einem Schwammbrett, welches über einen Belag aus Schwammgummi verfügt.

Die Verwendung von einem Filzbrett ist relativ einfach. Nachdem der Kalkputz oder Gipsputz mit besonders fein gesiebtem Sandzuschlag mittels spachteln in einer Dicke von ungefähr 3 bis 4 mm auf die bereits trockene Grundierung aufgetragen ist, kann dieser mit dem Filzreibebrett glattgerieben werden. Beim Arbeiten mit einem Filzbrett kann der Putz nass oder trocken sein. Wird der Verputz trocken abgerieben, ist das Filzbrett vorherig zu benetzen. Wie viel Feuchtigkeit benötigt wird, findet man beim Verputzen mit dem Filzbrett rasch heraus. Die andere Variante ist, dass anstelle des Filzbrettes der Kalkputz oder Gipsputz leicht befeuchtet wird.

Auch hier haben die Handwerker wirklich gute Arbeit geleistet. Jeden Abend haben wir kontrolliert, ob die Wände auch wirklich glatt und senkrecht waren. Es gab keine bauchigen Wände. Wir sind sehr zufrieden mit der Arbeit.