Blower-Door-Test ~ Ist das Haus wirklich dicht?

Wie ihr merkt geht es jetzt Schlag auf Schlag. Am 21.11.2019 stand der Blower-Door-Test an. Mit dem Blower-Door-Test (auch Differenzdruck-Verfahren genannt) wird die Luftdichtheit eines Gebäudes und die Luftwechselrate untersucht. Um die undichten Stellen in der Gebäudehülle aufzuspüren, wird z. B. in eine Außentür ein abgedichteter Rahmen mit einem Ventilator eingebaut, der einen Unterdruck im Haus erzeugt. Alle anderen Öffnungen in der Gebäudehülle werden fest verschlossen. Durch den Differenzdruck werden die Leckagen spür- oder sichtbar: man spürt, wo es zieht bzw. sieht durch die Unterstützung mit Rauch- oder Thermografie-Messgeräten wo es Schwachstellen gibt.

Bei uns wurde nicht die Außentür genutzt, sondern ein Fenster – aber das ist kein Problem. Zuerst wurde bei uns eine Luftdichtheitsmessung durchgeführt, um eventuelle Leckagen zu finden.

Luftdichtheitsmessung
Für die Leckageortung wird das Gebäude auf einen Druckunterschied von 50Pa zur Umgebung gebracht. Während diese Druckdifferenz konstant gehalten wird, kann das gesamte Gebäude auf Undichtheiten untersucht werden. Die gefundenen Leckagen werden protokolliert und können anhand dieses Protokolls nachgebessert werden.

Der Sachverständige ist jeden Raum von Oben bis Unten abgegangen um Undichtigkeiten zu finden. Hier ist er alle neuralgischen Punkte abgegangen. Fenster, Türen, Steckdosen und Schalter und die Dampfsperre im Obergeschoss. Und tatsächlich fand er 2 kleine Löcher in der Dampfsperre, aber nicht weiter schlimm, die werden nachgebessert. Nachdem alle Leckagen gefunden worden sind hat der eigentliche Blower-Door-Test begonnen und die Luftwechselrate wurde bestimmt.

Luftwechselrate
Die Luftwechselrate gibt an, wie oft das Luftvolumen eines Gebäudes im Durchschnitt erneuert wird. Ein Maß für die Luftdichtigkeit eines Gebäudes ist die Luftwechselrate n50. Diese Zahl ergibt sich aus dem Luftvolumenstrom der sich pro Stunde einstellt, wenn eine Druckdifferenz von 50Pa aufrecht erhalten wird, dividiert durch das Gebäudevolumen. Je kleiner die Zahl, desto dichter das Gebäude. Für Gebäude ohne raumlufttechnische Anlagen wird eine Luftwechselrate von n50 = 3, von Gebäuden mit RLT-Anlagen von n50 < 1,5 gefordert.

Dieser Test wird computergesteuert durchgeführt. Zum einen wird eine Überdruckmessung gemacht, gefolgt von einer Unterdruckmessung. Und was sollen wir sagen: der Sachverständige war sehr sehr zufrieden mit unserem Haus. Als Ergebnis hatten wir 0,6 bei geforderten 1,5. Also ein sehr gutes Ergebnis, die Handwerker haben also eine Top Leistung erbracht und wir sind glücklich. Eine Sorge weniger :)