Elektroarbeiten II beginnen

Vom 23.09. bis 07.10.2019 waren die Elektriker der Firma TGE wieder bei uns, um mit der Erstellung der Unterputz-Installation der Elektrik zu beginnen. Die Arbeiten in der Betondecke wurden ja schon Mitte Mai durchgeführt. Laut unserem Bauablaufplan sind die Elektroarbeiten, so wie auch die Klempnerarbeiten, in mehrere Abschnitte unterteilt:

  • Arbeiten in der Betondecke (Elektroarbeiten I)
  • Arbeiten vor Putz (Elektroarbeiten II)
  • Arbeiten nach Putz vor Estrich (Elektroarbeiten III)
  • Endmontage (Elektroarbeiten IV)

Seit Monaten haben wir uns mit der Elektroplanung beschäftigt. Wie viele Lichtauslässe wollen wir? Anzahl der Schalter und Steckdosen? Schaltbare Dosen? Wollen wir SmartHome? Wo benötigen wir SmartHome (KNX)-Komponenten? Welche Sensoren (Präsenzmelder, Rauchwarnmelder, CO-Melder, etc) benötigen wir? So manch wilde Diskussion wurde geführt und das ganze hat mir auch einige schlaflose Nächte beschert. Aber schlussendlich haben wir einen Elektroplan erstellt, der alle unsere Wünsche beinhaltet und ein guter Kompromiss zwischen Kosten und Komfort darstellt.

Wir haben haben uns letztlich für KNX als SmartHome Technologie entschieden. Natürlich ist SmartHome (KNX) auf den ersten Blick eine totale Komfortfunktion. Aber es ist auch eine Investition in Wertbeständigkeit und die Zukunft. Und wir wollten schon ein wenig Luxus im Haus haben.

Was ist KNX?

KNX – der weltweit einzige offene Standard für Haus- und Gebäudesystemtechnik

Um die Steuerungsinformationen an alle Komponenten der Gebäudeautomation weiterzuleiten, braucht man ein System, das die Probleme der Insellösungen umgeht: Es muss sicherstellen, dass alle Komponenten in einer gemeinsamen Sprache kommunizieren. Kurz gesagt, ein System wie der KNX Bus ist nötig, das unabhängig vom Hersteller und von der Anwendung arbeitet. Dieser Standard basiert auf mehr als 24 Jahren Erfahrung in diesem Markt, unter anderem mit den Vorgängersystemen von KNX: EIB, EHS und BatiBUS. Über das KNX Übertragungsmedium, mit dem alle Geräte verbunden sind (über verdrillte Zweidrahtleitung, Funk, 230V-Netz oder IP/Ethernet), ist es ihnen möglich, Informationen auszutauschen. Bus-Geräte können entweder Sensoren oder Aktoren sein, die für die Steuerung der Gebäudeautomation gebraucht werden, so zum Beispiel für: Beleuchtung, Beschattung / Jalousieanlagen, Sicherheitssysteme, Energiemanagement, Heizung, Lüftung und Klimatisierung, Alarm- und Überwachungssysteme, Schnittstellen zu Wartung und zur Gebäudeüberwachung, Fernbedienung, Zählerwerterfassung, Audio- und Videosteuerungen, Haushaltsgeräte, etc. All diese Funktionen können durch ein einheitliches System gesteuert, überwacht und durch Alarme gesichert werden, ohne dass zusätzliche Steuerzentralen notwendig wären.

KNX: Ein Begriff

Weltweite Bedeutung:

Referenzen aus aller Welt: Die Welt der Heim- und Gebäudeautomation „spricht” KNX. Einige Millionen erfolgreiche KNX-Installationen findet man nicht nur in ganz Europa, sondern auch in Fernost sowie in Nord- und Südamerika – ein Beweis für die Attraktivität der KNX-Philosophie. Mehr als 370 KNX-Mitgliedsfirmen bieten weltweit fast 7.000 KNX-zertifizierte Produktgruppen aus verschiedensten Anwendungen in ihren Katalogen an.

Offener Standard bedeutet:

KNX ist sowohl als internationaler Standard (ISO/IEC 14543-3), als europäischer Standard (CENELEC EN 50090 und CEN EN 13321-1) wie auch als chinesischer Standard (GB/T 20965) anerkannt. KNX ist somit zukunftssicher. KNX-Produkte verschiedener Hersteller können kombiniert werden – das KNX-Logo garantiert Vernetzbarkeit und Interoperabilität. KNX ist somit der weltweit einzige offene Standard für die Steuerung von Zweck- und Wohngebäuden.
Quelle: knx.org

Um trotzdem etwas Geld zu sparen, haben wir beschlossen einige Sachen selbst zu machen und hatten uns für diese Zeit extra Urlaub genommen. Wir haben uns entschlossen die gesamte Netzwerk- / TV- / Multimedia-Installation selber zu machen. Außerdem noch einiges an zusätzlichen Dosen und KNX Leitungen zu ziehen. Auch ein paar Wandlichtauslässe haben wir erstellt. Zusätzlich ebenfalls die Vorbereitung für die Außenkameras und vieler anderer Kleinigkeiten.

Am ersten Tag haben der Elektriker und wir die Position der Unterputzdosen im gesamten Haus festgelegt. Dies hat so ca. 3 Stunden gedauert – und dank unserer guten Vorbereitung ohne Probleme. Hier nochmal der Tipp für alle neuen Bauherren: beschäftigt euch ausgiebig mit diesem Thema!!! Danach haben die Elektriker begonnen die Dosen zu bohren und mit einer Mauernutfräse die Schlitze zu stemmen.

Zu Beginn des zweiten Tages war das gesamte Haus durchlöchert wie ein Schweizer Käse. An diesem Tag wurden in alle Löcher Kaiser-Dosen eingegipst.

Die Unterputzdose kommt bei der „Unterputz“ Elektroinstallation zum Einsatz. Bei Schwachstrom- und Installationskabeln, die Unterputz verlegt werden, werden Unterputzdosen für den Anschluss der Leitungen verwendet.

Die Unterputzdose dient dabei als:

  • Gerätedose für den Anschluss von Unterputzeinsätzen jeglicher Art wie zum Bsp.: Schalter, Steckdosen, Thermostate, Netzwerkdosen, Antennendosen
  • Anschlussdose oder Abzweigdose zum Bsp. als Wandauslassdose bei Wandleuchten oder Abzweigdose bei mehreren Kabeln, die verklemmt werden müssen
  • Enddose (Blinddose) bei Installationen für Anschlüsse, die aktuell nicht gebraucht werden, aber eventuell später zum Einsatz kommen

Die Unterputzdose ist für das Mauerwerk bestimmt. Sie sind meist aus Kunststoff. Sie werden bei der Elektroinstallation im Neu- oder auch Umbau in das noch zu verputzende Mauerwerk eingesetzt. Dazu muss vorher (zum Beispiel mit einen Dosenbohrer für Stein), die Unterputzdose aus dem Mauerwerk herausgebohrt werden.

Unterputzdosen werden Unterputz, bei massiven Bauwerken wie Ziegelwände, ins Mauerwerk eingesetzt. Dazu wird meist Mörtel oder auch Gips verwendet. Bei Betonwänden gibt es wiederum spezielle Gerätedosen, die nur für Beton geeignet sind.

Quelle: dein-elektriker-info.de

Den Rest der Zeit haben die Elektriker damit verbrach die gesamten Kabel und Leitungen zu verlegen. Hier werden wir auch nur einige Impressionsfotos posten. Es wurde wirklich nichts anderes gemacht – aber es waren ja auch wirklich eine Menge Kabel :)

Am Ende hatten der Elektriker und wir einen riesigen Berg an Kabeln im gesamten Haus verlegt. Im Anschluss mal ein paar Zahlen und Fakten:

Elektrikerleistung:

  • 70 x Steckdosen-dosen
  • 17 x Schalterdosen
  • 35 x Lichtauslässe
  • 16 x Wandlichtauslässe
  • 20 x Lichtauslässe Außen
  • 25 x KNX Sensoren (Präsenz, Rauch, CO, Wasser)
  • 2800m NYM-J Kabel
  • 400m EIB/KNX-Buskabel
  • 130m Erdkabel

Unsere Arbeiten:

  • 34 x Leerdosen EIB/KNX oder 230V
  • 35 x Multimediadosen (LAN, TV, Lautsprecher)
  • 12 x Wandlichtauslässe
  • 8 x KNX Sensoren (CO, Wasser, etc)
  • 200m NYM-J Kabel
  • 800m Cat7 Netzwerk Kabel, öfters als Duplexleitung
  • 200m Lautsprecherkabel
  • 200m Antennenkabel
  • 250m EIB/KNX-Buskabel
  • 3 Netzwerkkameras

Nach den 2 Wochen waren wir aber auch ganz schön geschafft, aber es ist auch schön bei einem Teil des Hausen auch mal wirklich mitzuarbeiten. Der Elektriker hat wie immer tolle Arbeit geleistet. Sie waren immer offen für Tipps und haben uns auch bei der Lösung von Problemen geholfen. Jetzt kann der Putz kommen.