Sockelabdichtung

Am 09.07.2019 wurde für uns etwas unerwartet die Sockelabdichtung erstellt. Dies sollte eigentlich durch die Handwerker passieren, die die Klinker erstellen, aber wir wollen uns nicht beschweren. „Aber warum ist so eine Sockelabdichtung so wichtig“ fragt ihr euch?

Ein Sockel bildet den untersten, außen liegenden, sichtbaren Teil einer Fassade. Er muss nicht nur einen dauerhaften Spritzwasserschutz gewährleisten, sondern auch mit der erdberührten Bauwerksabdichtung verbunden sein, da er im Übergang zum Erdreich mit aus dem Boden herrührender Feuchte behaftet ist.

Es gibt hier sicherlich sehr viele Arten diese Abdichtung herzustellen. Wenn man bei uns im Baugebiet schaut findet man an 20 Häusern 20 verschiedene Arten, wie die Sockelabdichtung hergestellt worden ist. Grob gesagt muss es aber folgende Kriterien erfüllen:

Der Gebäudesockel muss bis mindestens 30 cm oberhalb der Geländeoberkante abgedichtet werden. Insbesondere muss der Handwerker darauf achten, dass zwischen Sockelabdichtung und erdberührter Bauwerksabdichtung keine Lücke entsteht. Der Abdichtungsgrund wird mechanisch gereinigt und ausreichend vorgenässt. Jegliche die Haftung beeinträchtigenden Mörtelreste, Schlämmen und Anstriche müssen entfernt werden. Die durch Schadsalz belasteten Mauerwerksfugen werden rund 20 mm tief ausgekratzt. Der Untergrund muss frostfrei sein und Oberflächentemperaturen von mehr als 5° C aufweisen.

Die Sockelabdichtung war auch der erste große Nachtrag, den wir hatten, welcher für uns unerwartet war. Laut unserer Baubeschreibung haben wir ein Haus ohne solch einer Sockelabdichtung gekauft. Diese kam zwar immer wieder in den Bemusterungsgesprächen zur Sprache, aber wir konnten damit damals noch nicht wirklich etwas anfangen. Erst nach Rücksprache mit unserem Baugutachter haben wir uns dafür entschieden – da er uns sehr dringend geraten hat, hier nicht zu sparen.

Hier waren wir auch das erste Mal etwas unzufrieden mit unserem Bauunternehmen, da wir nicht verstehen konnten, wie sie überhaupt so ein Haus verkaufen konnten.

Kling Kling hier kamen 4.000€ Mehrkosten auf uns zu.

Die Handwerker, die die Sockelabdichtung erstellt haben, haben hier sehr zügig und sauber gearbeitet. Innerhalb weniger Stunden haben sie die Abdichtung erstellt. Es wurde ein Abdichtungssystem der Firma Remmers genutzt. Folgende Arbeitsschritte sind nötig:

  1. Vorarbeiten: Kante des Wandaufstandbereichs anfasen. Haftungsmindernde Bestandteile entfernen.
  2. Grundierung: Kiesol MB gleichmäßig auftragen. Stark saugende Untergründe mit Wasser vornässen.
  3. Kratzspachtelung: Kratzspachtelung aus MB 2K auftragen.
  4. Fugenband einbauen: MB 2K im Bereich der Innenecke auftragen und „frisch in frisch“ Fugenband VF einbetten.
  5. Erste Abdichtungsschicht: Erste Abdichtungsschicht aus MB 2K gleichmäßig auftragen.
  6. Zweite Abdichtungsschicht: Zweite Abdichtungsschicht aus MB 2K auftragen, sobald der erste Auftrag nicht mehr beschädigt werden kann.

Jetzt sind wir auf der sicheren Seite und das Haus ist dicht! Wenn man noch einmal bauen sollte, wissen wir jetzt worauf man achten muss. Leider kann man auch nicht an alles denken.